ME/CFS, Post-covid/vac Syndrome-
warum alles in einen Topf?
Post-Covid, Post-Vac, Chronisches Erschöpfungssyndrom: Warum alles in einen Topf? Es gibt mehr Gemeinsamkeiten, als die verschiedenen Bezeichnungen vermuten lassen. Stand Frühjahr 2025 ist kein therapeutisches Verfahren bekannt, das nachhaltig und aus Sicht eines Betroffenen den Ausgangszustand wiederherstellen könnte. Es wird für den Betroffenen wahrscheinlich niemals mehr so sein, wie es in Erinnerung war. Die Nähe zu einem Schicksal, das vergleichbar ist mit dem körperlichen Ausdruck einer traumatischen Erfahrung wie Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung, drängt sich auf. Geh deshalb davon aus, dass es gegenwärtig und mittelfristig in den nächsten 3-5 Jahren keine Methode oder Heilung gibt, die deiner Erwartung entspricht. Nach einem Biomarker (ein messbarer Indikator für die Erkrankung) wird ohnehin noch weiter gesucht. Ich habe bewusst nicht alle medizinischen Fachwörter des folgenden Textes erklärt oder mit Links versehen – mit Neugier beginnt die Wissenschaft, und das Netz hilft. Was ist für die persönlichen Folgen von Post-Vac (Post-Impf-Syndrom), Long- und Post-COVID bekannt? In vielen Studien werden Symptome aufgezählt, und von den folgenden 10 sind vielleicht ein paar auch bei dir anzutreffen, ohne dass die Liste vollständig wäre:
1.Ermüdung/Erschöpfung/Antriebslosigkeit: Anhaltende und unerklärliche
Müdigkeit, die nicht durch Ruhe verbessert wird. Ich erkläre sie auch mit der abnormen Aktivität im vegetativen Nervensystem (dem Teil des Nervensystems, der unbewusste Körperfunktionen wie Herzschlag und Verdauung steuert) in Verbindung mit den Stoffwechselfolgen autoimmuner (langsamer) chronischer Entzündung im Körper. Du bist immer angespannt (Nervensystem, Muskulatur, Wahrnehmungen), egal, was in deinem Lebensraum geschieht! Trenne bitte Erschöpfung von Antriebslosigkeit: Erschöpft ist der Körper durch den Verlust der Lebenskraft an Stoffwechselstörungen, Entzündungen und abnorme Aktivität des vegetativen Nervensystems. Du bist antriebslos, wenn kein sozialer Kontakt zur Verfügung steht, du also einsam bist, dich so fühlst, arm bist, keine Teilhabe möglich ist und natürlich auch, wenn niemand deine Klagen mehr hören möchte. Gib (dich) nicht auf!
2.Post-Exertionelle Malaise (PEM): PEM bezeichnet die Verschlechterung der Symptome nach körperlicher oder geistiger Anstrengung. Was als Anstrengung gilt, ist sehr individuell – für manche reicht schon ein kurzer Spaziergang, während andere vielleicht erst nach intensiver geistiger Arbeit wie Lesen oder Konzentration eine Verschlechterung spüren. Es gibt noch keine allgemeingültigen Richtlinien, wie man damit umgehen soll. Daher ist es hilfreich, ein eigenes Protokoll zu führen. Notiere nicht nur die negativen Erfahrungen, sondern auch die positiven Momente, in denen dir etwas gelungen ist. So kannst du besser verstehen, welche Aktivitäten dir guttun und welche du besser meiden solltest.
3.Schlafstörungen: Unzureichende Erholung trotz ausreichender Schlafdauer mit allerdings reduzierter Schlafqualität (Tiefschlafphasen) und immer müde. Viele Betroffene schlafen zwar ausreichend lange, fühlen sich aber trotzdem ständig müde und erschöpft. Das liegt oft daran, dass die Schlafqualität schlecht ist – insbesondere die Tiefschlafphasen, die für die Erholung entscheidend sind, sind reduziert.
Ein Tipp: Notiere deine Träume, sobald du aufwachst. Das kann dir helfen, deinen Schlaf besser zu verstehen und möglicherweise auch Gesprächsstoff für deine Ärztin oder deinen Arzt bieten.
4. Kognitive Beeinträchtigungen: Viele Betroffene berichten von Konzentrationsstörungen, Gedächtnisproblemen und Schwierigkeiten beim Denken, oft als "Gehirnnebel" bezeichnet. Das kann sich so äußern: Du verlierst schnell den "roten Faden" in Gesprächen oder beim Lesen. Du vergisst Dinge, die du gerade noch wusstest ("Wo habe ich den Schlüssel hingelegt?"). Deine Gedanken sind diffus und schwer zu ordnen ("Ich bekomme nichts auf die Reihe"). Spontaneität fehlt, und manchmal hängst du in Gedankenschleifen fest, als ob du an inneren Bildern "festklebst". Diese Symptome können sehr belastend sein, aber sie sind Teil der Erkrankung und kein Zeichen von Schwäche.
5. Muskel- und Gelenkschmerzen: Viele Betroffene leiden unter diffusen Schmerzen in Muskeln und Gelenken, die Ärztinnen und Ärzte oft nicht erklären können, weil sie nicht in das übliche "Raster" von Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder Blutwerten passen. Charakteristisch ist oft eine Steifheit der Wirbelsäule, insbesondere im Bereich der Brustwirbelsäule, die sich bis zur Lendenwirbelsäule ausdehnen kann. Diese Steifheit kann mit einer Halbseitenschwäche einhergehen, die ich als körperlichen Ausdruck von Dissoziation (Abspaltung) bezeichne. Ein wichtiger Ansatzpunkt in der Physiotherapie ist der Übergang zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule. Hier kann gezielte Entspannung des vegetativen Nervensystems helfen, zum Beispiel durch Atemübungen wie die "4-7-11-Methode" (4 Sekunden einatmen, 7 Sekunden ausatmen, 11 Sekunden Pause) oder Techniken aus dem Apnoetauchen (Atem anhalten, Zunge an den Gaumen legen und Druck aufbauen, um die Haltezeit zu verlängern). Diese Übungen können die Anspannung im Körper reduzieren.
6. Neurologische Symptome: Dazu gehören Schwindel, Kopfschmerzen und Sensibilitätsstörungen wie Missempfindungen in Armen und Beinen, Kälteempfindlichkeit, Brennen in den Füßen oder empfindliche Fingerkuppen. Viele Betroffene berichten auch von einer erhöhten Geräuschempfindlichkeit. Diese Symptome sind oft schwer zu fassen und werden von Fachärztinnen und -ärzten nicht immer erkannt, was leider häufig zu Fehldiagnosen wie "psychosomatisch" führt – obwohl die Ursachen körperlich sind.
7. Immunsystem: Häufige Infektionen oder grippeähnliche Symptome sind typisch, obwohl Blutwerte oder bildgebende Verfahren oft keinen klaren Hinweis liefern. Eine Ausnahme ist die funktionelle Kernspintomografie des Gehirns mit Kontrastmittel, die in der Forschung eingesetzt wird. Allerdings ist diese Methode aufwändig und noch nicht für die Therapie nutzbar. Viele Betroffene haben bereits vorher bestehende Erkrankungen wie Allergien, Rheuma oder Infektionen (z. B. Epstein-Barr-Virus oder Borreliose), die sich durch die Erkrankung verschlimmern können. Auch autoimmune Reaktionen wie Hashimoto-Thyreoiditis (Schilddrüsenentzündung), Endometriose oder das Leaky-Gut-Syndrom (durchlässige Darmschleimhaut) spielen oft eine Rolle.
Es ist wichtig, diese Zusammenhänge im Blick zu behalten, auch wenn ihre genaue Bedeutung noch nicht vollständig geklärt ist. Das gilt vor allem auch für seltene und sehr unangenehme Autoimmunerkrankungen wie bei der Sklerodermie, Crest-Syndrom oder Lupus erythematodes. Alle letzten 3 Diagnosen haben Raynaud-Symptome, eigentümliche Missempfindungen der Füße und Fingerspitzen, Kälteempfindlichkeit, nicht unbedingt typische "Weißfinger" und müssen überhaupt nicht dem Lehrbuch folgen. Sind Serologien mit dem Nachweis von Epstein-Barr-Virus-Antigen, Borreliose IgM, Nachweis hoher Titer antinukleärer Faktoren (ANA, ggf. dann auch ENA prüfen) vorhanden, geht die Suche erst los, Engagement der medizinischen Betreuung vorausgesetzt. Zum Immunsystem im weitesten Sinn zählen immer auch die Verbindung zum Zuckerstoffwechsel (Serologie u.a. HbA1c) und der Schilddrüse.
8. Abnorme Aktivität im vegetativen Nervensystem: Das vegetative Nervensystem (das unbewusste Nervensystem, das Körperfunktionen wie Herzschlag und Verdauung steuert) ist bei vielen Betroffenen überaktiv. Dies äußert sich oft in einer Anspannung des gesamten Körpers, insbesondere im Bereich der unteren Brustwirbelsäule und des Oberbauchs (Plexus solaris). Wenn der Bereich zwischen Bauchnabel und Brustbein (Epigastrium) entspannt ist, ist das ein gutes Zeichen. Ist er jedoch angespannt, kann dies zu komplexen Symptomen wie "eingeschlafenen" Gliedmaßen, Restless-Legs-Syndrom (unruhige Beine) oder diffusen Missempfindungen führen. Über den Bauch oder besser die großen Bauchnervengeflechte werden die Informationen vom N. vagus der Konferenz im zentralen Nervensystem in Echtzeit bottom-up zugeschaltet.
9. Der Cortsiolstoffwechsel: Bei chronischem Stress, wie er bei ME/CFS, Post-COVID und Post-Vac häufig vorkommt, ist der Cortisolstoffwechsel oft gestört. Cortison ist ein Hormon, das Entzündungen hemmt und den Stoffwechsel reguliert. Wenn der Körper jedoch dauerhaft unter Stress steht, kann es zu einer "Cortisolresistenz" kommen – das Hormon wirkt nicht mehr ausreichend im Gewebe. Dies kann zu chronischen Entzündungen und Erschöpfung führen. Bei Jugendlichen können sich trockene Ekzeme an Ellenbogen und Knien zeigen, oft begleitet von Reizdarmsymptomen und hoher Muskelspannung. Häufig werden derartige Störungen angetroffen, wenn Missbrauch, Misshandlung, Vernachlässigung oder Aufwachsen in Armut die Regel ist. Schon bei Jugendlichen können dann trockene Ekzeme über den Streckseiten der Ellenbogen und Kniegelenke als konstitutionelles Merkmal (oft kombiniert mit Reizdarmzeichen, schmerzhafter Kiblerfalte der Rückenhaut) und hohen, manchmal auch betont einseitigen Beinspannungen, eintreten. "Augen auf" hinsichtlich der Hautqualität, Nägel, Durchblutung, Stauung, Raynaud etc.
10. Reizdarmzeichen: Blähungen, wechselnde Stuhlqualität und Verdauungsprobleme sind häufige Symptome. Sie weisen auf eine gestörte Verdauungsleistung hin, die wiederum mit dem Immunsystem und dem Hormonhaushalt zusammenhängt. Wenn der Darm nicht richtig funktioniert, kann dies auch andere Bereiche wie die Atemwege oder die Nasennebenhöhlen beeinträchtigen.
Ein Tipp: Achte auf deine Ernährung. Verzichte auf stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und Alkohol. Warme Suppen, gegartes Gemüse und ausreichend Flüssigkeit können den Darm beruhigen. Bei Unverträglichkeiten wie Gluten oder Histamin kann eine gezielte Ernährungsumstellung helfen.
Vergleich Post-COVID und Post-Vac (Post-Impf-Syndrom):
Ähnliche Symptome wie ME/CFS, einschließlich anhaltender Müdigkeit, kognitiver Beeinträchtigungen, Schlafstörungen und Muskel- und Gelenkschmerzen. Die individuelle autoimmune Reaktivität ist immer wieder klinisch, in der Anamnese und ggf. serologisch zu überprüfen. Zusätzlich können Störungen der Atemfunktionen, Geruchs- und Geschmacksverluste sowie psychische Probleme auftreten. In der Psyche geht es niemals um eine getrennte Erfahrung. Psyche ist kein eigenständiges Modul des Körpers und kann nicht ohne den Körper nur über Worte und Verhalten diagnostiziert werden. Fehldiagnosen sind genauso häufig wie am Körper. Es ist eine Illusion der Neuzeit, dass Diagnosen feststehen. Diese Annahme verkennt die biologische Dynamik, die prozesshaft gestaltet wird. Diagnosen sind deshalb der vorübergehenden Erkenntnis des Diagnostizierenden geschuldet, was keine Nachhaltigkeit verspricht. Hinterfrage stets deine Diagnosen. Frage immer auch "Warum".
Post-Vac (Post-Impf-Syndrom): Post-Vac Symptome können Müdigkeit, Schlafstörungen und manchmal neurologische Symptome umfassen, eher noch variabler und damit auch diffuser ausgeprägt als bei ME/CFS oder Post-COVID. Häufiger treten kurzzeitige, milde Nebenwirkungen auf, die innerhalb von Tagen bis Wochen nach der Impfung abklingen.
Bemerkung: Ich bin kein Impfgegner, mache mir viele Gedanken, glaube Niemandem, höre aber gern zu und liebe den Diskurs, mit jedem und versuche von den Menschen, die mir begegnen, immer irgendetwas mitzunehmen, eine Erfahrung zu machen. Ich habe in der Corona Zeit viel über den körperlichen Ausdruck der schweren Virusinfektion (auch am eigenen Leib einschließlich der Impfungen), von individuellem Stress, auch in der Ausgrenzung von Impfgegnern, Nebenwirkung der Erkrankung und auch der Impfung mit überschießenden Immunreaktionen und Spätfolgen im Nervensystem gelernt und konnte mit der Psychologischen Körperanalyse (siehe dort) Differenzierungen vornehmen, für die die gegenwärtige Medizin, auch in ihrer politischen Variante (Aufbereitung der Coronazeit), noch keine Erkenntnisse hat bzw. Erkenntnisse nicht wahrnehmen will oder kann. In allen mir bekannten Studien über Corona (akute Erkrankung, Post-Vac, Post-Corona) fehlen körperliche Befunde der Erkrankten, als wäre es unschicklich, den betroffenen Menschen anzufassen und dies in Worte auszudrücken. Diese Erkenntnis macht mich sprachlos!
Die geschichtliche Dimension der Corona-Pandemie ist ohnehin nicht mehr zu verhindern und alle, wirklich alle, haben gelernt. Was machen sie daraus? Keine Ahnung!
Erfolgreiche Therapien und deren Wirk Quote: Die Forschung geht ja weiter, täglich erscheinen auf der ganzen Welt Arbeiten über diese Problematik – siehe auch unter PubMed oder vergleichbar.
Therapien für ME/CFS und Post-COVID/Post-Vac:
1. Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): Kann bei einigen Patienten helfen, ihre Symptome zu bewältigen, jedoch variieren die Ergebnisse stark. Studien zeigen, dass etwa 30-50% der Patienten eine signifikante Verbesserung erfahren können. Die Kontroverse ist einfach nachzuvollziehen - also doch etwas Psychisches, “habe ich doch gleich gesagt, dass die einen an der Waffel" haben, so oder so ähnlich. Das ist natürlich Quatsch. Es besteht ein chronisches immunologisches und oft auch Multiorgan Leiden mit erheblich gestörter allgemeiner Vitalität, mithin eine körperliche Erkrankung. Unser (Säugetier-)Körper arbeitet allerdings nach Algorithmen, die einen Zusammenhang körperlicher und seelisch-geistiger Funktionen beinhalten. Aus meiner Sicht wird diese Kopplung mit der Objekt-Beziehungs-Theorie (Objekt, Subjekt und Affekt als Dreierkombi) der Tiefenpsychologie gut charakterisiert. Schon im Mutterleib und ohnehin danach in Millionen von Kontakten des Körpers bilden sich Gedächtnisfunktionen auf einer individuellen Matrix. Diese körperliche Matrix (auch individuelle Genetik und ihre Exekutive, die Epigenetik) ist genauso übernommenes „Karma“ und damit Lebensinformation der Herkunft wie auch Immungedächtnis und hormonelle Antwort auf die herrschenden aktuellen und bereits erfahrenen Lebensbedingungen. Wenn es nun gelingt, durch einen empathischen Säugetier-Säugetier Kontakt in Übertragung und Gegenübertragung als körperlich-psychische Interaktion die vegetative Stressreaktion zu beruhigen, sie in Worte zu kleiden, mit ihnen neue Erfahrungen zu machen und mit diesen Erfahrungen auch innere Erregung (oft existenzielle Angst) zu reduzieren, dann haben alle etwas gelernt. Psychotherapie ist eben auch immer Körpertherapie, selbst wenn es nicht beabsichtigt wird oder ein Wissen, um es zu erkennen, fehlt.
2. Graded Exercise Therapy (GET): Kontrollierte Anstrengung im Sinne der niedrigschwelligen Trainingstherapie (auch Pacing). Wird von Sport- und Physiotherapeuten angewandt. Es fehlt aus meiner Sicht der Zugang, wie ich ihn unter Nr. 1 dargestellt habe. Nun sind die Physiotherapeuten unsere wichtigsten Körpertherapeuten und auch Körperpsychotherapeuten. Deshalb bin ich unbedingt dafür, sie in der Psychosomatik, Immunologie und Endokrinologie auszubilden, weil ihre Kombination aus Körpernähe, dem physischen Anfassen, wie es ein Arzt: in nicht mehr macht oder kann, längerer Zeitdauer der Therapie als ein Arzt-Kurzkontakt und ihre Fähigkeit zuzuhören, schon jetzt unverzichtbar für unser Gesundheitswesen ist. Unkritisch angewandt und ohne klinische Erfahrungen können sich allerdings die Symptome verschlimmern. Einige Studien berichten über eine kleine Gruppe, die eine Verbesserung erfahren hat, jedoch gibt es ernste Bedenken hinsichtlich der Sicherheit, na eben deshalb auch anfassen, spüren und fühlen, etwas weniger reden.
3. Medikamentöse Therapie: Antidepressiva (z.B. Amitriptylin – Wirkung über Noradrenalin im Gehirn. Ich nenne es eine relative Noradrenalin-Resistenz, weil die sympathische Stressübertragung ja auf vollen Touren läuft, aber offensichtlich nicht mehr gut wirkt. Da wo es noch wirkt, in der Herz- und Kreislaufumgebung, treten aber unangenehme Nebenwirkungen wie Tachykardie (schneller Herzschlag) und Blutdruckschwankungen auf, was den Einsatz begrenzt. Dosierung am Anfang, daher immer nur wenige Tropfen! Es geht um die vegetative Regulation und nicht um eine psychiatrische Erkrankung oder Notfall. Sie können u.a. helfen, Schmerzen und Schlafstörungen zu lindern. Die Wirksamkeit variiert, und etwa 30-40% der Patienten berichten von einer Verbesserung der Symptome. Mehr Serotonin regulierende Medikamente oder gar Neuroleptika wirken nach meiner Erfahrung nicht ausreichend bzw. der körperliche Befund ändert sich nicht oder verschlechtert sich subjektiv und objektiv.
Schmerzmittel wie Paracetamol: unspezifisch, gering, auch Placebo. Morphin jeder Art: nur kurze Zeit wirksam, reduzieren keine Muskelspannungen, nur mäßig antidepressiv wirksam und vertragen sich nicht mit Psychopharmaka (QT-Verlängerung, Herz!) und sind für den Dauergebrauch nur in palliativer Indikation einzusetzen, wenn Arzt: in sich engmaschig kümmern kann, sonst Finger weg. Entzündungshemmende Medikamente können ebenfalls hilfreich sein, NSAR wie Ibuprofen, Naproxen, Etericoxib oder vergleichbar. Nebenwirkungen bei längerer Einnahme (>2-3 Wochen) verbieten nahezu den Einsatz: Toxisch für Herz, Magen, Nieren u.a.
Cannabis: Wirkung vor allem auf das vegetative Nervensystem, zentrale Beruhigung. THC/CBD Kombinationen, wobei Rauchen schadet, ist mehr für die Altfreaks in den Clubs/Vereinen. Unterliegt einer erheblichen gesellschaftlichen Neurose in der gegenwärtigen Diskussion: z.B. Alkohol ja, Zucker ja, aber Cannabis nein. Diese gesellschaftlichen Widersprüche sind evident. Wann handelt der Mensch vernünftig und wann wird er instinktiv getrieben? Von wem? Medizinischer Cannabis, den ich hier meine, ist ein leider sehr teures Medikament (z.B. THC/CBD 10/10 Tropfen in Öl 30 ml für 240-350 Euro, je nach Lieferapotheke), erscheint mir aber geeignet, um innere Erregung, existenzielle Angst und vegetative Störungen (auch Magen-Darm) zu reduzieren. Forschung steht für diese Indikation noch aus.
Antihistaminika: Die Wirkung der sympathischen Stressfunktion (über Wahrnehmungen und Erinnerungen, auch zentral nervös mit immunologischen und endokrinen Gedächtnisfunktionen verbunden) geschieht in der Peripherie (alles was draußen ist, Nase, Ohren, Augen, Haut, Gefäße, Beine und Arme.) über Mastzellen im Bindegewebe in Gefäßnähe in 80 % über Histamin vermittelt! In der Peripherie wird mit diesen Medikamenten Histamin reduziert und auch zentral nervös vegetative Stressaktivität (H1, etwas H2 Rezeptoren, also auch Magen) reduziert. Histamin-Rezeptoren sind in der Forschung und was H3 und H4 für eine Therapie bedeuten könnten ist noch nicht klar. Ich dosiere niedrig, ggf. ½ Tablette abends, ausprobieren. Nach der Coronazeit berichten viele Patienten von einer Zunahme von Unverträglichkeiten, die manchmal schon vorher bekannt waren und jetzt deutlich in den Vordergrund getreten sind. Dazu zählen Lebensmittel, die eine Histaminausschüttung im Körper bewirken können (Listen im Netz) und Gluten/Weizeneiweiß vor allem. Manchmal kommt es in schwerer Ausprägung auch zu einem Mastzelldegranulationssyndrom (beachte auch dabei die Stresskopplung zum vegetativen Nervensystem). Übliche Antihistaminika sind frei verkäuflich (Cetirizin zum Beispiel).
Schon lange ist die Wirkung der Cromoglycinsäure bekannt, die als Zusatz für Vernebler wie auch in Tablettenform erhältlich ist (z.B. auch bei eosinophiler Entzündung Magen Darm) Magen-Darm: Die größte innere Oberfläche haben Magen und Darm und damit auch Kontakt zur Außenwelt. Virusinfekte und ihre immunologischen Reaktionen müssen sich daher immer auch im Darm abbilden. Bei vielen Patienten mit Corona Erkrankung standen zwar die Luftwege im Vordergrund, aber den Blähbauch werden die Patienten auch nicht vergessen, auch wenn er ärztlicherseits keine große Beachtung fand.
Bei Long-, Post Covid und Post Vac finden sich klinisch häufig Störungen der Verdauungsleistung (Reizdarmsymptome, Blähbauch, Rücken- und Beinschmerzen – Stauungen, Carpaltunnelsyndrom, niedriger Vit. D Spiegel). Stinkt der Stuhl, dann sind Gärungsprozesse vor allem im Dickdarm beteiligt, ein empfindlicher Genosse, mit Darmkeimen, denen wir vor allem in fremden Toilettensystemen, Schwimmbädern und Türklinken ausgeliefert sind. Ein Hefe Keim (z.B. Perenterol), Verzicht auf tierische Nahrungsmittel, Zucker in jeder Form, Milch bis auf Joghurt, Alkohol ebenso, und dafür gegarte Gemüse und Warme Suppen, ausreichende Flüssigkeit beruhigen den Darm. In der Corona Zeit wurde auch immer wieder eine Nicht-Zöliakie-bedingte Glutenunverträglichkeit diskutiert. Das Gleiche gilt für eine unspezifische Unverträglichkeit von Weizenprotein überhaupt, also die meisten gebackenen Getreide, zumal die einfache Backtheke. Sie sind ab jetzt ggf. Notfallnahrung, besser weniger davon und Brot aus dem Reformhaus. Wem das zu teuer ist, der reduziere die Dosis seiner Brötchen und anderen Backwaren. Von Kuchen und Keksen will ich gar nicht erst anfangen. Aber auch Vollmilch, Wurstwaren und raffinierter Zucker gehören auf die Stressliste für Magen-Darm. (etwas Schokolade bleibt zur Belohnung) und ggf. alle Lebensmittel, die besonders zur Histamin Ausschüttung führen wie Tiefkühlfisch oder Rotwein oder deren fatale Kombination! Aber die Gastronomie hat schon die Zeichen der Zeit erkannt und "vegetarisch" ist auch im modernen Bayern mehr als mit Käse überbackene Nudeln. Da tut sich was, gerade bei den jüngeren Gastronomen. Die enge Kopplung von Darm und Gehirn über Vagus/auch direkte Bahnen (Serotonin u.a.) bewirkt, dass dem Morbus Parkinson ähnliche Symptome eintreten können, wenn die Bauchfunktionen über längere Zeit gestört sind. (Steifheit, Adynamie am ganzen Körper, koordinative Störungen, wenn das Stammhirn nicht mehr mitspielen will oder kann, oft auch Stress, Blutgefäßleiden, Infektionen aller Art und eben Genetik/Epigenetik - Umweltfaktoren wie Feinstaub etc.)
Kortison: Im chronischen Stress, der bei allen o.g. Diagnosen vorliegen, wird die hormonelle Stressachse Hypothalamus-Hypophyse-Nebenniere an ihren Grenzbereich geführt. Wie beim Diabetes wird zunächst Kortison ohne Ende aus der Nebenniere ausgeschüttet, was das System erschöpft und es wirkt nicht mehr gut gegen Entzündung und in der Regulation der Gewebe zur Regeneration/Erneuerung etc.! Die Erklärung dieser relativen Cortisolresistenz ist Forschungsgegenstand. Im Effekt am Körper kommt es zu einer langsamen chronischen Entzündung an allen Geweben und in allen Organen. An der Wirbelsäule entsteht im Zusammenhang mit Keimen aus der Mundhöhle und wohl auch aus dem Darm Karies auch in einer autoimmunen Reaktivität angenommen– und die Wirbelsäule wird zerstört. Der Radiologe beschreibt neben vielen Bandscheibenschäden eine charakteristische multisegmentale Osteochondrose! Kortison substituieren: Kann man versuchen, ist ja auch für die Psyche ein Aufheller, aber nur niedrig dosieren <5 mg, wenn es mehr als 4 Wochen zum Einsatz kommen sollte.
Rheumamedikamente, Biologica: Sicher der innovativste und interessanteste Aspekt der aktuellen Medizin, nur leider noch nicht nachhaltig in klinischen Studien. Die Hoffnung auf neue Medikamente ist aber begründet, obgleich kein einzelner Regulationskreis die Vielfalt der o.g. Erkrankungen erreichen kann. KI ist also gefragt, um den menschlichen Forschergeist anzuregen.
4. Nahrungsergänzungsmittel: Einige Patienten berichten von Verbesserungen durch Vitamin D, Magnesium oder Coenzym Q10 (Lu 7/NADH etc.), jedoch sind die wissenschaftlichen Belege begrenzt. Im Einzelfall ist durch die Kombination von ärztlichem Vertrauen und eingenommener Substanz eine erstaunliche, vor allem auch körperliche Placebo Wirkung möglich, so jedenfalls die Placebo Forschung allgemein, nicht speziell für die o.g. Erkrankungen.
5. Unterstützende Therapien: Physiotherapie, Ergotherapie und psychosoziale Unterstützung helfen immer, um die Lebensqualität zu verbessern. Für die Physiotherapie verweise ich auf den Download zur Psychologischen Körperanalyse und auch die gegenübertragungsfokussierte Körpertherapie (Lesen erforderlich). Fazit: Die Symptome von ME/CFS, Post-COVID und Post-Vac weisen Überschneidungen auf, insbesondere in Bezug auf Müdigkeit, kognitive Beeinträchtigungen und allgemeine körperliche Funktionen. In der Symptombildung – vorausgesetzt Arzt: in fasst Patient: in wie ein Physiotherapeut an, kann die nahezu rheumatische Einsteifung und Anspannung eines Betroffenen analog der rheumatischen Erkrankung Morbus Bechterew Spektrum, in der Peripherie bis zum Sklerodermie-Spektrum (Raynaud/ANA/Polyneuropathie) verwandt mit dem körperlichen Ausdruck existenzielle Angst einer posttraumatischen Belastungsstörung (Dissoziation, Halbseitenschwäche, Beinspastik, affektiv verknüpft) und der reduzierten Reaktivität wie beim Parkinson-Spektrum erkannt werden. Wenn Arzt: in, Psychotherapeut: in, Physiotherapeut: in der notwendigen achtsamen Untersuchungstechnik geübt sind, kann es gelingen, mit den Erkrankten gemeinsame Worte für die tatsächliche Betroffenheit des ganzen Körpers (Seele und Geist eingeschlossen) zu finden. Das therapeutische Bündnis beruht dennoch weniger auf Worten denn auf das Spüren der jeweiligen Übertragungen. Erst damit kann wie nach Missbrauch, Misshandlung oder Vernachlässigung die Schulung und Begleitung des Erkrankten beginnen, dessen zumutbare Mitwirkung vor allem darin besteht, wieder in den Körper zurückzukehren, Selbstwirksamkeit und Kontrollüberzeugung unter Berücksichtigung von Handicaps zu erfahren. Idealerweise (das ist meine Hoffnung für alle Betroffenen) kann sie/er kindliche existenzielle Muster des immunologisch und endokrin verknüpften Körpers (implizites Gedächtnis, u.a. Regressive Resomatisierung nach Stavros Mentzos) verlassen und mit medikamentöser, physio- und psychotherapeutischer Hilfe, später auch mit Yoga und Meditation, ihren/seinen "inneren Krieg" besser als vorher beherrschen lernen und damit Freiheit, Verantwortung und Würde wieder erlangen.
Die Behandlung der Syndrome ist gegenwärtig mit dem Stand des Wissens symptomatisch und mit der Vielfältigkeit individueller Schicksale wird die Wirksamkeit der Therapien ebenso stark variieren. Es gibt deshalb gegenwärtig keine universelle Lösung, und viele Patienten müssen daher einen individuellen Ansatz finden, um ihre Symptome zu bewältigen. Eine Hypothese als Nachtrag: Dissoziation meint Abspaltung und ist ein Begriff der Psychologischen Wissenschaften. Ich nutze ihn analog für den körperlichen Ausdruck des "Einfrierens/Verpanzerung", einer Traumareaktion, mit affektiv verknüpfter Halbseitenschwäche im Moment der Übertragung in der körperlichen Untersuchung. Diese gewaltige Macht des Untersuchers offenbart sich ihm (Patient spürt das nicht, allerdings die Entlastung, wenn der Untersucher seine innere Position nicht mehr neutral hält) nur im achtsamen Kontakt und mit guter Konzentration, die Sigmund Freud als „freischwebende Aufmerksamkeit“ bezeichnete.
Regelhaft ist diese für den Patienten völlig unbewusste Abwehrreaktion bei Menschen anzutreffen, die arm sind, Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung ertragen mussten, schwere innere Leiden haben (siehe auch dazu die Muster der Psychologischen Körperanalyse) oder unter einer akuten Erkrankung leiden. Bei allen Patienten, denen die eingangs aufgeführten Diagnosen zugeteilt wurden, treffe ich diese Reaktivität! Ich nehme daher an, dass auch bei Infektionen eine immunologische Gedächtnisfunktion besteht (unbestritten), die eine Verbindung vom Hirnstamm z.B. auf Areale mit Erinnerung an affektiv belastende Erfahrungen hat. Dann ist auch eine Infektion und ggf. sogar eine Impfung in der Lage, alte eigene oder auch übertragene traumatische Erfahrungen mit ihrer Wirkung auf den Stressstoffwechsel hervorzurufen. Mit der Infektion wird z.B. der alte und schon längst bearbeitete Missbrauch wieder lebendig, ohne dass er bewusst werden muss! Bitte denkt mal alle mit über die Konsequenzen nach, wenn diese Hypothese stimmen würde.